Die Ortschaft Tivoli liegt ca. 30km im Osten Roms bietet die Ortschaft Tivoli einige kulturelle Highlights, so die Villa des Hadrian und die Villa d'Este. Wenig bekannt ist hingegen die Villa Gregoriana.
Der heutige gepflegte Zustand der Villa geht auf den FAI - Fondo Ambiente Italiano, der italienischen Stiftung für Denkmal- und Naturschutz, zurück. Der FAI investierte Geld und Energie um 2005 das „Höllental“ wieder in seiner ganzen alten Pracht erscheinen zu lassen. Dazu wurde der Wald, getreu den Plänen aus dem 19. Jhd. folgend, wieder aufgeforstet. Es wurden beschilderte Routen für die Parkbesucher angelegt. Der romantische Aspekt der Villa der einst Massen von Reisenden der Grand Tour fasziniert hatte, mit den antiken Tempeln von Vesta und Sibilla, den Lichtspielen in der Grotte der Sirenen oder dem ohrenbetäubenden Lärm des Aniene der aus der Grotte des Neptuns schießt, lebt wieder auf.
"So viel Schönheit, in diesem glücklich Fleckchen Erde, auch ohne den Einfluss der Kunst! Nirgendwo ist die Natur verschwenderischer sich selbst gegenüber gewesen als hier. Hochstämmige Wälder verbeugen sich vor dem raschen Strom des Flusses; in ihm spiegeln sich die Blätter und fliehen die Schatten, Bäume stromabwärts."
Es ist der römische Dichter Pubilus Päpinius Statius, der uns diese exzellente Beschreibung des Anienetals liefert, also mehr oder weniger was wir heute „Parco Villa Gregoriana“ nennen. Was seine Bewunderung ausgelöst und seine Verse inspiriert hat, ist das Zusammenspiel einer einzigartigen Natur mit dem Werk von Menschenhand: Die Natur unterhalb der antiken Akropolis von Tivoli, die auf einem Felsen über dem Tal thront und nur über eine Brücke erreichbar ist, wird uns von Statius als unberührt, üppig und vor allem lebendig beschrieben.
Die Schlucht wird einerseits von der antiken Akropolis mit den beiden Tempeln dominiert und andererseits durch die Villa des Gesandten Manlius Vopiscus, die, wie uns Statius erinnert, schon für sich genommen, eine architektonisches Wunderwerk war.
Die Besonderheit dieses Ortes, die nirgendwo sonst gefunden werden konnte, bestand genau in dem Zusammenwirken dreier Elemente, die für jeden Klassizist und Romantiker das Fundament bildeten: Mythos, Natur und Geschichte. Nur in Tivoli erzählte man sich von einem heiligen Wald, der von den erfrischenden Fluten eines zornigen Flusses durchquert wurde und der von magischen, übernatürlichen Erscheinungen bewohnt war. Die Mythen wollten, dass es demjenigen, der den Abstieg in die „Unterwelt“, vorbei an den Grotten des Neptun und der Sirenen, auf sich genommen hatte, möglich war, am Talgrund der Sibilla Tiburtina zu begegnen, einer hellseherischen und orakelnden Gottheit, die Antworten auf die Anliegen des Fragenden geben konnte; oder den Geist des etruskischen Königs Anio anzutreffen, der zu Pferd nach Tivoli gekommen war, um seine Tochter Salea aus den Klauen ihres Entführers Catillus zu retten, aber dabei auf tragische Weise in dem Fluss umgekommen ist, der heute seinen Namen trägt: Aniene.