Im einst verrufenen Viertel jenseits des Tibers (‘trans tiberim’) wohnten die freigelassenen Sklaven, die religiösen Minderheiten monotheistischen Kultes, Kranke, Fremde und Einwanderer, Verbrecher u.a. Bis in die 50er Jahre hat sich der Ruf dieses Viertels gehalten, ältere Kunden fragen uns immer wieder "ist es da auch sicher?".
Nicht nur super-sicher, ab den 70ern ist das Stadtviertel "Trastevere" eine Insel des römischen Alltags inmitten einer lauten Metropole geworden. Auch die Römer lieben diesen Bezirk wo die römische Seele trotz Tourismus und Bauspekulation intakt geblieben ist.
Durch die urtümlichen Gässchen rund um die römische Haftanstalt Regina Coeli (nur Außenbesichtigung möglich) gelangt man nach S.Maria in Trastevere, eine der ältesten Kirchen Roms, die in ihrer ersten Version auf einem jüdischen Kultort errichtet wurde. Eine antike Tiberbrücke bringt zum ehemaligen Foro Boario, der im 9.Jhdt. v.Chr. als Handels- und Umschlagplatz entstand. Wenn genug Lust und Zeit übrig bleibt, lohnt sich ein Blick in Santa Maria in Cosmedin, einer kleinen Basilika aus dem 12.Jahrhundert, die im Vorhof die berühmte „Bocca della Verità“ verbirgt. Hier in der Nähe am Hange des Aventin-Hügels entstand ein jüdischer Friedhof, als Rom im Zuge des demographischen Rückschrittes schrumpfte und die Hügel verlassen wurde.
Das jüdische Ghetto liegt seit dem 11.Jhdt. am Fuße des Kapitolshügel. Ursprünglich lebte Roms jüdische Gemeinde jenseits des Tibers. Sie zog aus unerforschten Gründen erst spät im Mittelalter ins Tiberknie auf die linke ("richtige") Tiberseite. Das Viertel war bis 1870 durch große Mauern abgesperrt, historische Stiche zeigen uns sein ursprüngliches Aussehen.
Beide Führungen, die vom Largo di Torre Argentina durch die Altstadt und in die Innenhöfe und das jüdische Viertel haben Sie mit soviel Sachkenntnis und Engagement durchgeführt, dass wir alle, vor allem meine Frau, die sonst nicht gern an Führungen teilnimmt, wirklich angetan waren.
Schöner Spaziergang in Trastevere, wir haben um kleine Änderungen gebeten (Besuch der Dominikaner-Apotheke aus der Barockzeit) die prompt erfüllt wurden. Wir kommen sicher wieder.
Hallo wir (eine 8-köpfige jüdische Familie aus Berlin) haben diese Führung bewusst gebucht nachdem wir einmal im Jahr ähnlich gesinnte Reisen unternehmen. Die Führung war sehr gut aufgebaut, auch an Grundwissen über jüdische Kultur und Religion mangelte es nicht. Unser Guide (Alessandro) war sattelfest.