Im chaotischen Bahnhofsviertel Roms am Esquilin-Hügel befindet sich ein unbeachtetes Juwel:
Über vier Geschosse (!) kann man hier -völlig Abseits der Touristenströme- eine der weltweit wichtigsten Sammlungen römischer Antiquitäten bewundern.
Der Palazzo Massimo ist nur einer von vier Standorten des Museo Nazionale Romano, des römischen Nationalmuseums. Weitere Zweigstellen sind in den anliegenden Diokletiansthermen, im Palazzo Altemps, und in der Crypta Balbi untergebracht.
Der Palast selbst ist um 1885 errichtet worden, gleichzeitig mit dem gesamten Stadtviertel welches sich über den Esquilin-, Quirinal- und Viminal-Hügel zieht. Rom wurde 1871 zur Hauptstadt Italiens, eine "wilde" Urbanisierung dieser drei (der sieben) Hügel war die Folge.
In einem Höllentempo wurden neue Stadtbilder aus dem Boden gestampft. Die archäologischen Funde bei den Fundamentaushebungen sind heute im Palazzo Massimo zu sehen (z.B. der "ruhende Boxer" oder der sog. Discobolus Lancellotti). Seit 1981 Jahren ist die Sammlung ein Nationalmuseum.
Vier Stockwerke warten auf den Besucher:
Das Erdgeschoss: Statue der Tochter der Niobe (5. Jhd. v.Chr.), der sog Hellenistischer Prinz (2. Jhd. v.Chr.) der ruhende Boxer (4. Jhd. v.Chr.), Augustus als Pontifex Maximus (12 v.Chr.).
Der erste Stock: zwei römische Versionen des Diskuswerfer (5. Jhd. v.Chr.), der schlafende Hermaphrodit (2. Jhd.), der bronzene Dionysios (2. Jhd.), die sitzende Aphrodite (2. Jhd.), weiters die bronzenen Tierverzierungen (1. Jhd.) auf den Schiffen des Kaiser Caligula vom Nemisee.
Der zweite Stock: Wohnkultur der römischen Elite in Form von Mosaikböden und Wandfresken. Die antiken Wandgemälde von zwei "Häuser" (die sog. Villa Farnesina aus dem 1. Jhd. v.Chr.) und die Villa der Livia) sind geborgen und hier neu aufgestellt worden und bilden das ehemalige Aussehen sehr getreu wieder nach. Die Esszimmerwände der Villa der Livia (1. Jhd.) sind auffallend realistisch/naturalistisch: Pflanzen, Vögeln und blauem Himmel verzieren die Wände als würde man in einem Garten speisen.