Der Friedensaltar des Augustus (die "Ara Pacis Augustae") ist ein geschichtliches Kunstdenkmal von unglaublicher Bedeutung und Ausstrahlung. Es befindet sich in der Tiberniederung, im ehemaligen Marsfeld, am Fuße der mythischen sieben Hügel.
Ein moderner "Kunstcontainer", geplant um das Jahr 2000 vom Stararchitekten Richard Meier, umschließt das eigentliche antike Denkmal. Auch Fans von zeitgenössischer Architektur kommen so bei dem Besuch auf Ihre Rechnung. Man kritisierte den Glasbau wegen der undurchdachten Licht-Einstrahlung der Sonne, der Schatten der Glasplatten-Träger würde am Denkmal ungünstig ausfallen.
Museo dell'Ara Pacis
Location: Lungotevere in Augusta (Ecke Via Tomacelli)
Geöffnet täglich von 9.30h-19.30h
www.arapacis.it
Ein Unikum: Die Ara Pacis wurde 13 v.Chr. für die Verherrlichung des ersten römischen Kaiser Oktavian August vom Senat beauftragt, und ist Teil eines komplexen Systems seiner Repräsentationskunst: die Taten des Kaisers und seiner Familie sollten, mit Wohlwollen der Götter, für die Bürger des Reichs zum Vorbild ethisch-moralischer Lebenshaltung werden. Kaiser Augustus schuf so ein universales Modell der Selbstrepräsentation, welches bis über Jahrtausende Vorbild für den abendländischen Herrschaftsanspruch wurde.
Die ursprüngliche Aufstellung dieses ehemaligen Heiligtums war woanders: einige hundert Meter südlich, entlang einer wichtigen antiken Straßen, der Via Lata (die heutige via del Corso). Die Gegend (das sog.Marsfeld) war in der Zeit des Augustus unverbaut, die Stadt konzentrierte sich noch auf den Sieben Hügel.
Die Ara Pacis war Bestandteil eines größeren Bauvorhabens des Herrschers. Sie stand am östlichen Ende einer gigantischen Sonnenuhr, deren Zifferblatt sich auf einer Platzanlage erstreckte. Hier befand sich ein eigens aus Ägypten importierter Obelisk (heute steht er auf der Piazza di Montecitorio), auf dessen Spitze eine vergoldete Bronzekugel saß, der als Zeiger diente. Der Schattenwurf wanderte je nach Stellung der Sonne von Westen nach Osten und traf einen Liniennetz am Fußboden: man konnte Stunden, Tage, Tierkreiszeichen sowie Jahreszeitwenden ablesen.
Der Höhepunkt war der Moment, als der Schatten zum Zeitpunkt als Augustus seinen Geburtstag feierte (23.Sept.) und am Abend in die Ara Pacis fiel, zum Hochaltar. Hier wurden von den Hohenpriestern die Messen und Opfer am Brandopferaltar zu Ehren des Kaisers gehalten.
Augustus’ Leiche wurde auf dem Marsfeld verbrannt und die Asche in dem prachtvollen Augustusmausoleum beigesetzt, das der Kaiser dort für sich und seine Familie hatte errichten lassen.
Die Ara Pacis bildete also mit dem Mausoleum und der Sonnenuhr ein geschlossenes Konzept für die Verherrlichung des Kaiser Augustus. Seine Regierungszeit ging nach dem Tod (am 19. August des Jahres 14 n. Chr.) unter dem Begriff der Pax Augusta, des „augusteischen Friedens“, ein. Die augusteische Ära – das Saeculum Augustum – brachte Rom, Italien und den meisten Provinzen eine lange Zeit von innerem Frieden, Stabilität, Sicherheit und Wohlstand.
Im Sockel des Museums ist an der gesamten Längsmauer eine lateinische Inschrift eingelassen, mit dem Text, der von Augustus selbst verfasst wurde und als eine Art Rückblick auf seine Taten zu verstehen ist. Deshalb wir er auch als "RES GESTAE DIVI AVGVSTI" bezeichnet.