Immer wieder gerät man beim Anblick (oder -noch besser- bei der Besteigung) der Kuppel der Peterskirche ins Staunen.
Die Zahlen:
Der Bau der großen Kuppel beginnt mit einer Zerstörung: im Jahre 1506 wird die frühchristlich-mittelalterliche Grabeskirche des Hl.Petrus abgerissen. Der Bau - welcher über den vatikanischen Friedhof ab 320 n.Chr. errichtet wurde- war baufällig geworden, der radikale Abriss begann unter Papst Julius II. und sein Architekt Donato Bramante hatte konkrete Vorstellungen wie der Renaissance-Bau aussehen sollte.
Das heutige "Endprodukt" stammt aus ca. 1630, wo sich -nach 1300 Jahren Bautätigkeiten- verschiedene Bauvorhaben kreuzten. Sieht man sich die Namensliste der hochrangigen Architekten/Bauleiter der Peterskirche an, dreht sich vor lauter Genies der Kopf: Bernardo Rossellino, Giuliano da Sangallo, Bramante, Raffaello Sanzio, Giovanni Giocondo, Antonio da Sangallo il Giovane, Baldassarre Peruzzi, Michelangelo Buonarroti, Domenico Fontana, Giacomo Della Porta, Jacopo Barozzi da Vignola, Pirro Ligorio, Carlo Maderno e Gian Lorenzo Bernini (in dieser Reihenfolge 1506 - 1623).
Schon Bramante hatte für seinen Plan von Neu-Sankt-Peter einen monumentalen Kuppelbau vorgesehen, die Halbkugel orientierte sich gedanklich und technisch klar an das Pantheon.
Erst der große Michelangelo Buonarroti wagte sich -im Auftrag von Papst Paul III.- an das Projekt und errichtete. Seine Idee erinnerte eher an das zweischalige Vorbild der Kathedrale in Florenz, Santa Maria del Fiore, um 1420 von Filippo Brunelleschi errichtet.
Der große Meister stirbt aber 1564 und sieht die Kuppel nicht aufgeführt. Zu diesem Zeitpunkt war die Baustelle von Neu-Sankt-Peter eine Hybride: der Apsis-Bereich und der Langhausbereich war fertiggestellt, es regnete aber in die Vierung rein, die Fassade war noch jene von Alt-Sankt-Peter.
Erst 1590 wurde die Kuppel Michelangelos unter Papst Sixtus V. eingeweiht. In nur 22 Monaten wurde das Projekt unter der Bauleitung von Giacomo della Porta ausgeführt.
Öffnungszeiten 8:00h bis ca. 17:15h, geschl. am Sonntag. Es empfiehlt sich gleich (!) am frühen Morgen. Zuerst Aufsteig zur Kuppel, dann Besuch der Peterskirche.
Keine Klingen jeglicher Art mitbringen und kirchenkonforme Bekleidung von Nöten.
Nicht zu empfehlen für ältere Menschen (Höhen- oder Platzangst).